Women Defend Rojava

Beteiligung an der Kampagne Women Defend Rojava

Rojava zu verteidigen bedeutet, die Frauenrevolution zu verteidigen und zu verbreiten – weltweit!

Als ‚Gemeinsam Kämpfen‘ sind wir Teil von ‚Women Defend Rojava‘. »Women Defend Rojava« ist eine Kampagne, die im August 2019 von Kongra Star, der Dachorganisation der kurdischen Frauenbewegung in Rojava, ins Leben gerufen wurde. Ihr Ziel ist, die Verbindungen zwischen internationalen feministischen und Frauenkämpfen mit der Frauenbewegung in Nord- und Ostsyrien zu stärken. Sie will ein Bewusstsein dafür schaffen, dass der anhaltende Krieg und die Besatzung des türkischen Staates in Kurdistan auf die Frauenrevolution abzielen und diese zerstören wollen. Women Defend Rojava will den Stimmen der Frauen aus Nord- und Ostsyrien ein Gehör verschaffen, ihre Errungenschaften sowie Kämpfe sichtbar machen und gleichzeitig den Austausch sowie die Verbindungen mit anderen feministischen Kämpfen weltweit stärken. Sie will ein öffentliches Bewusstsein dafür schaffen, dass der Krieg gegen Kurdistan und Rojava sowie dessen System des demokratischen Konföderalismus ein Krieg gegen alle Menschen und insbesondere gegen Frauen ist, die ein Leben in Frieden und Würde suchen. Denn die Werte, die in Rojava aufgebaut und verteidigt werden, sind universelle Werte und Gegenstand feministischer Kämpfe weltweit. Selbstbestimmung, ein friedliches und kollektives Leben, freie Bildung, Gesundheit und Gerechtigkeit, kommunale und ökologische Formen des Lebens und Wirtschaftens sowie das Bewusstsein von Frauen auf der Basis von Jineolojî sind die Basis einer Alternative zum globalen kapitalistischen Patriarchat. Um diese zu schützen, ist ein gut organisierter, nachhaltiger und langfristiger Kampf notwendig.

Als im Oktober 2019 der türkische Staate eine erneute militärische Invasion gegen die demokratische Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens startete, besetzte er im Zuge dessen die Region zwischen Serêkaniyê und Girê Spî. Gegen den anhaltenden Besatzungskrieg des türkischen Staates und seine kontinuierlichen Angriffe organisieren Frauen in allen vier Teilen Kurdistans ihren Widerstand. Diesem Widerstand schlossen sich 2019 innerhalb weniger Tage nach Beginn des Angriffskrieges unzählige Frauen, Lesben, Trans-, Inter- und nichtbinäre Personen weltweit an. Sie bündelten ihre Kraft, gaben ihr als »Women Defend Rojava« einen gemeinsamen Ausdruck und nahmen in vielen Momenten eine führende Rolle bei der Verteidigung der Revolution in Rojava ein.

Bis heute entwickeln sie kreative Aktionsformen, um die Komplizenschaft der Staaten, Unternehmen und internationalen Institutionen mit der faschistischen türkischen Regierung aufzudecken. Durch soziale Medien, persönliche Kontakte und die Verbreitung der Ideen der Frauenrevolution Rojavas gelang es, eine breite Öffentlichkeit über die Realität des Krieges zu informieren.

Women Defend Rojava – Organisierung bedeutet Selbstverteidigung

Bereits wenige Tage nach Beginn der Angriffe auf Nord- und Ostsyrien im Oktober 2019 gründeten sich in vielen Ländern Komitees unter dem Namen »Women Defend Rojava«. Die ersten Schritte wurden in west- und südeuropäischen Ländern gemacht. Mittlerweile gibt es an verschiedenen Orten »Women Defend Rojava«-Komitees und viele weitere Gruppen, die im Rahmen der Kampagne Aktionen organisieren. Frauen und weitere unterdrückte Geschlechter schließen sich zusammen und verwandeln ihre Wut und Hoffnung gemeinsam in einen kraftvollen Widerstand. Die Verteidigung der Revolution in Rojava hat längst einen globalen Charakter angenommen.

Die autonome Organisierung von Frauen und weiteren unterdrückten Geschlechtern als »Women Defend Rojava« ist ein wichtiges Mittel, um patriarchale Angriffe abzuwehren, gemeinsam für eine Alternative zum kapitalistischen Patriarchat zu kämpfen und lokale Selbstorganisierung mit einer globalen Perspektive zu verknüpfen. Dabei können wir von den Erfahrungen und dem Wissen der kurdischen Frauenbewegung lernen. Denn Rojava zu verteidigen bedeutet nicht nur, Aktionen zu machen und Öffentlichkeit zu schaffen, sondern die Revolution fängt im Kleinen und bei uns selbst an. Es gilt Erfahrungen zu sammeln, wie wir uns als Frauen und weitere unterdrückte Geschlechter autonom selbst organisieren können, und so unseren eigenen Willen zum Ausdruck bringen.

Unsere gemeinsame Kraft ergibt sich aus der Diversität und den verschiedenen Farben unseres Widerstandes. Die Gewalt, die unsere Freundinnen in Rojava und in Kurdistan durch die Angriffe des türkischen Staates und seiner dschihadistischen Milizen erfahren, wird nie vergeben und nie vergessen werden. Überall auf der Welt setzen wir mit unserem Widerstand ein Zeichen. Mit jedem Mord an einer von uns wächst die Klarheit darüber, dass ein Angriff auf eine, ein Angriff auf alle ist, wird die Entschlossenheit stärker, uns gegenseitig zu verteidigen, werden die Stimmen des Widerstands lauter. Die Parole »Jin, Jiyan, Azadî« ist mittlerweile in vielen Plätzen dieser Welt, an denen Frauen gegen Gewalt und Feminizide protestierten, zu hören!

Der weltweite Widerstand hat verdeutlicht, dass die Revolution in Rojava wie eine Blume ist, die längst auf der ganzen Welt ihre Samen gestreut hat, und dass der Widerstand der Frauen in Rojava zu einem Vorbild für feministische Kämpfe weltweit geworden ist. Dieser Frühling ist nicht aufzuhalten!