08.02.2021
Wir sind heute als Feminist*innen auf diesem langen Marsch für die Freiheit Abdullah Öcalans, weil wir Abdullah Öcalan als Vordenker großer feministischer Ideen betrachten.
Das mag erst mal komisch und ungewohnt klingen, vor allem aus einer feministischen Perspektive.
Doch dies ist keine unkritische Annäherung, sondern vielmehr eine Erkenntnis, die uns Kraft gibt.
Denn Öcalan mit seinen Ideen für eine gesellschaftliche Organisierung, die auf Basisdemokratie, Ökologie und Geschlechterbefreiung beruht, ist sein eigener größter Kritiker.
Und das unterscheidet ihn von anderen klugen männlichen Köpfen, die dann doch immer wieder den Kampf der Frauen dem revolutionären Prozess unterordneten – was meistens zum Disaster in den Bemühungen um ein besseres Leben führten.
Und Öcalan sitzt eben auch nicht zuletzt dafür seit über 20 Jahren eingesperrt auf einer Gefängnisinsel, weil er sich für die Befreiung der Frauen einsetzt.
Weil er keinen eigenen Staat für sein Volk fordert, weil er für echte Freiheit kämpft und weil er sieht, dass das patriarchale System der Untergang für uns alle ist.
Seine Ideen und seine Praxis waren und sind die Grundlage dafür, dass sich in Nord- und Ostsyrien und den anderen Teilen Kurdistans Menschen basisdemokratisch organisieren und dass die tragende Kraft einer Gesellschaft im Aufbau die Frauen sind.
Während Öcalan seit Jahren Frieden predigt und Angebote und Vorschläge macht, versucht der türkische Staat weiterhin das kurdische Volk und andere Minderheiten zu vernichten.
Deutschland finanziert diesen Krieg und setzt die Verfolgung der Kurd-innen hier fort.
Die deutsche Polizei ist Handlangerin dieser Politik, jeden Tag gibt es auch hier Schikanen, die uns von unserer Zusammenarbeit abhalten sollen.
Wir erteilen euch allen heute eine weitere Absage. Die Kraft des Widerstands ist groß, das Patriarchat hat ausgedient und Abdullah Öcalan ist einer von uns.
Bis alle frei sind.
Für den Feminismus, jin jiyan azadî!