2.9.2022, Redebeitrag
Malte ist heute Morgen in einem Krankenhaus verstorben. Er wurde am Samstag auf dem CSD in Münster trans- und queerfeindlich angegriffen und lag seitdem im Koma. Als zwei lesbische Frauen von einem Angreifer queerfeindlich beleidigt wurden, ging er dazwischen und wurde daraufhin von ihm attackiert.
Dieser Fall zeigt wieder, dass Trans- und Queerfeindlichkeit ein ernstzunehmendes Problem in unserer Gesellschaft ist, welches im schlimmsten Fall tödlich enden kann.
Dass diese Formen von Gewalt weltweit ind in Deutschland trauriger Alltag sind, liegt einerseits in der Geschichte begründet und in zunehmender autoritärer Formung von Staat und Gesellschaft.
Malte wurde auf einem CSD ermordet. Wenn wir uns die Entstehungsgeschichte anschauen, sehen wir das queere Menschen schon lang erkannt haben, dass Befreiung bedeutet Solidaritätsstrukturen in der eigenen Community aufzubauen um sich gegen Angriffe verteidigen zu können – auch und insbesondere gegen die Bullen.
Staatliche Behörden bedeuten für Menschen die von trans- und queerfeindlichkeit betroffen sind meist weder Sicherheit noch Gerechtigkeit. Personen, die mehrfacher Diskriminierung, wie z.B. Rassismus ausgesetzt sind, trifft es meist noch härter.
Wir sehen in diesem Mord auch den Versuch einer Disziplinierung, Unterwerfung und Kontrolle über all diejenigen, die sich nicht an die Geschlechternormen dieser Gesellschaft anpassen.
Wir können auf eine lange Geschichte von Widerstand und Selbstorganisierung dagegen zurückblicken – weltweit. Und auch heute heißt unsere Perspektive internationalistische Solidarität und den Aufbau von Selbstverteidigungsstrukturen. In diesem Sinne wollen wir auch Malte gedenken
– Rest in Power.